Das 17.Fensterl des MINT-Adventkalenders öffnet sich...

Spieglein, Spieglein an der Wand- warum sehen wir uns im Spiegel seitenverkehrt aber nicht auf dem Kopf stehend?

Ohne einen Blick in den Spiegel gehen wir nicht aus dem Haus. 

Aber warum spiegeln wir uns im Spiegel. Ein Spiegel ist mehrschichtig aufgebaut. Er besteht aus einer Aluminiumschicht, die von einer Glasschicht geschützt wird. Die Aluminiumschicht ist sehr dünn aber sehr sehr glatt. 

An einer glatten Oberfläche werden Lichtstrahlen symmetrisch reflektiert. Das heißt er wird im selben Winkel zurückgeworfen, in der er einfällt. Der Spruch lautet: Einfallswinkel = Ausfallswinkel.

Treffen sehr viele Lichtstrahlen zusammen auf den Spiegel dann ergibt sich ein geordnetes Bild. Schauen wir auf den Speigel, dann treffen die ausfallenden Lichtstraheln auf unsere Netzhaut und unser Gehirn baut ein Bild - das Spiegelbild.

Sehen wir im Spiegel tatsächlich, das, was andere Menschen sehen, wenn sie uns anschauen? Nein. Eigentlich müssten wir uns im Spiegel nicht nur seitenverkehrt sehen, sondern auch auf dem Kopf stehend. Das ergibt sich aus den ein-und ausfallenden Lichtstrahlen. Aber das passiert nicht. 

Der Spiegel trickst unser Gehirn aus, und zwar in mehrfacher Hinsicht. 

Schau mal in den Spiegel. Unser Spiegelbild erscheint uns doppelt so weit weg, wie der Spiegel selbst ist. Und ein Muttermal ist plötzlich links statt rechts. 

Unser Gehirn weiß, dass sich Lichtstrahlen gerade ausbreiten. Daher können wir auch abschätzen, wo im Raum sich Gegenstände befinden und ob diese uns nahe oder fern sind.  Der Spiegel jedoch wirft die Lichtstrahlen zurück. Das verwirrt unser Gehirn, denn es rechnet nicht damit, dass das Licht quasi einen Knick gemacht hat.

Für das Gehirn kommt einfach ein gerader Lichtstrahl aus einer bestimmten Richtung im Auge an. Den Knick ignoriert das Gehirn. Deswegen sehen wir uns im Spiegel so, als würden wir uns in einiger Entfernung gegenüberstehen.

Tatsächlich ist es das nicht. Das erkennt man auch einfach daran, dass der Spiegel dann auch oben und unten vertauschen müsste. Das macht er aber nicht. Trotzdem sieht unser Spiegelbild anders aus als die Person, die uns gegenüber steht. Bei diesem sähen wir das Muttermal auf der anderen Seite.

Das liegt daran, dass der Spiegel eine andere Dimension vertauscht: hinten und vorne. Deutlich wird das bei einem Modell im Koordinatensystem. Dafür stellen wir uns vor, dass wir nur die horizontale Achse des Modells spiegeln, die vertikale Achse nicht. Dadurch entsteht genau das Bild, wie es unser Spiegel zeigt.

Das Gehirn wird also ein zweites Mal überlistet: Der Spiegel vertauscht, nur eine Dimension, die anderen jedoch nicht. Deswegen können wir uns drehen und wenden wie wir möchten, das Spiegelbild ist niemals deckungsgleich mit uns. Dass unser Bild im Spiegel seitenverkehrt ist, stimmt deshalb nicht – spiegelverkehrt ist es trotzdem.

Quelle : www.scinexx.de

 

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