Das 4. Fensterl des Adventkalenders öffnet sich

Der 4. Dezember ist der Tag der Hl. Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. In jedem Stollen und Tunnel kann man am Eingang eine kleine Statue von ihr sehen. Auch im Arlbergtunnel, der Vorarlberg und Tirol verbindet. Gebaut wurde er vom 1.6.1974 bis zur Eröffnung am 1.12.1978. Beim Bau wurde die Neue Österreichische Tunnelbauweise angewandt, die weltberühmt wurde. Was ist das besondere daran?

Die Neue Österreichische Tunnelbauweise entstand in den 1950-er Jahren, hat ihre Wurzeln aber im 19. Jahrhundert als der Ausbau der Eisenbahn stark vorangetrieben wurde. In Österreich war dieser Ausbau durch die Berge deutlich schwieriger umzusetzen als in andern Regionen in Europa. 

Tunnel wurden in der Tradition des Bergbaus errichtet. Allerdings hatten Bergwerksstollen der damaligen Zeit nicht den Anspruch an lange Nutzungsdauer, auch hatten sie nicht den Durchmesser, den man für die Durchfahrt des Tunnels mit einer Dampflok erreichen musste .

Ein wichtiger Aspekt war die Abstützung des Tunnels nach Innen, dies wurde durch Einbauten aus Holz erzielt, sie brauchten aber sehr viel Platz und boten auch nur punktuelle Abstützung, diese Technik blieb bis Mitte des 20. Jahrhunderts im Einsatz. Bewegungen des Berges sorgten auch für Setzungen und teilweisen Einstürzen. 

Ladislaus von Rabcewicz stellte 1944 fest, dass es doch wesentlich einfacher sein sollte, wenn man MIT dem Berg arbeite und nicht GEGEN den Berg. Sein Ansatz, die Stützwirkung des Berges auf die Tunnelwände auszunutzen, war eine Revolution im Tunnelbau. Die Baukosten reduzierten sich dramatisch und diese Bauweise wurde zum neuen Standard weltweit, im englischen Sprachraum als New Austrian Tunneling Method NATM eingeführt. 

Die Methode basiert auf 3 Schritten: 

Der Ausbruch mit Hammer, Bagger, Fräsvortrieb, Bohren und Sprengen.

Das Sichern, voorwiegend mit Spritzbeton, bei Bedarf mit Ankern und Schirmgewölben als zusätzliche Unterstützung. Dadurch wird die Kalotte abgestützt und die Kräfte in die Seiten abgeleitet.

Das Schuttern. als die Förderung des Ausbruchs, zumeist mittels Förderbändern, in der Regel im trockenen Zustand (also kein Ausschwemmen).

 Einige Bilder (pixabay, Andrea Huber) zeigen die Arbeitsschritte. 

 

 

Zurück
highway-1539581.jpg
IMG_20201204_091426.jpg
mine-462318.jpg
tunnel-2316265.jpg
tunnelling-3194172.jpg